Initiative: Beim Halten Motor abschalten

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Millionen Tonnen Klimagase pro Jahr durch vermeidbaren Motorenleerlauf

Vermeidbare Motorabgase sind eine zusätzliche Gefahr
für Gesundheit, Natur, Umwelt und Klima.

Rund 60 Millionen Personenkraftwagen, Krafträder, Lieferwagen, Lastkraftwagen, Zugmaschinen und Kraftbusse auf Deutschlands Straßen verbrauchen jährlich etwa 52 Millionen Tonnen Kraftstoffe. Dabei werden rund 120 Mio. Tonnen CO2 erzeugt und in die Atmosphäre geblasen.

Durch regelmäßiges Motorabschalten bei verkehrsbedingtem Fahrzeugstillstand (vor Bahnschranken, Baustellenampeln und im Stau) könnten pro Jahr zwischen 5,2 und 7,8 Mio. Tonnen Kraftstoff (Dieselkraftstoff = 62,3%/ Ottokraftstoff = 31,1%/ biogene Kraftstoffe = 5,9 %) eingespart und zwischen 12 und 18 Mio. Tonnen CO2 weniger emittiert werden. Eine Tonne CO2 zu kompensieren, kostet jeweils rund 23 Euro. Die Kosten für die Kompensation vermeidbarer Klimagase aus dem Verkehrsbereich, infolge verkehrsbedingtem Fahrzeugstillstand, liegen demnach zwischen 330 Mio. und 415 Mio. Euro jährlich.

Die Bundesanstalt für Straßenwesen kommt mit ihrem Abschlussbericht "Modellversuche mit Umweltampeln" (V 3 - Vrs 1448/88) zu dem Ergebnis, dass der mit Abstand größte Nutzen des Motorabschaltens bei Ampeln ab 10 Sekunden Mindestsperrzeit liegt.

Bei der Ver­brennung von Benzin oder Diesel in Pkw-Motoren pro Liter Kraft­stoff werden folgende Mengen an Schad­stoffen emittiert:

Benzin
CO2 2.309,00 g 98,6%
CO 28,00 g 1,20%
HC 2,90 g 0,12%
NOx 1,70 g 0,07%
Partikel 0,03 g 0,001%
Gesamt 2.341,63 g 100%
Diesel
CO2 2.601,00 g 99,5%
CO 1,60 g 0,06%
HC 0,28 g 0,01%
NOx 10,10 g 0,39%
Partikel 0,09 g 0,003%
Gesamt 2.613,07 g 100%

Motorabschalten lohnt ab 10 Sekunden Wartezeit

Das kurzzeitige Abschalten des Motors eines Kraftfahrzeuges mit Otto- oder Dieselmotor lohnt bei verkehrsbedingtem Fahrzeugstillstand bereits ab 10 Sekunden Wartezeit. Dies gilt beim Halten und Warten im Stau, vor der geschlossenen Schranke eines Bahnüberganges, einer Ein-, Aus- oder Durchfahrt, vor Verkehrssignalanlagen mit längerer Rotphase (z.B. vor Baustellenampeln oder Lichtsignalanlagen, die die Ein-, Aus- oder Durchfahrt regeln), beim Ein- oder Aussteigen, beim Be- und Entladen, beim Warten auf Fahrgäste oder Mitfahrer usw.).

Da durch das Starten eines Verbrennungsmotors nach kurzzeitigem Motorstopp zusätzlich Kraftstoff benötigt wird und vermeidbare gesundheits-, umwelt- und klimaschädigende Abgasgifte und Partikel ausgestoßen werden, lohnt das kurzzeitige Aus- und Wiedereinschalten von Otto- und Dieselmotoren bereits ab 10 Sekunden Fahrzeugstillstand. Vollautomatisches Motorabschalten ab den ersten Sekunden Fahrzeugstillstand wirkt sich eher nachteilig auf die Energie- und Umweltbilanz aus. (Quelle: Abschlussbericht zu den Groß- und Einzelversuchen Motorabschalten. Studien aus Deutschland, Schweiz, Österreich, Ungarn. GMS Neuss 1988).

Abgas­katalysatoren und Klimagase

Abgas­katalysatoren können weder den Kraftstoffverbrauch reduzieren noch den Ausstoß an Klimagasen verringern. Ein Katalysator vermag lediglich - unter Hinzufügen von Luftsauerstoff - einige der gesundheitsschädlichen Motorabgas-Bestandteile, z.B. Kohlenmonoxid (CO), in das klimaschädigende CO2 umzuwandeln.

Auf den Betriebs­zustand des Motors kommt es an

Von wesentlicher Bedeutung für das kurzeitige Motorabschalten ist die Frage nach dem Betriebszustand des Motors. Auch hat das Verhalten der Kraftfahrer beim Wiederanlassen des Motors einen wesentlichen Einfluss auf den Spareffekt: Handelte es sich um einen betriebswarmen oder einen kalten Motor und wurde der Motor mit oder ohne den Tritt aufs Gaspedal gestartet?